Mülheim-Kärlich, 09. September 2024 – Laserline hat 70 Prozent der Anteile des US-amerikanischen Laserspezialisten WBC Photonics mit Hauptsitz in Boston übernommen. Mit dieser strategischen Akquisition erweitert der deutsche Diodenlaserhersteller sein Lösungsportfolio um blaue Lasersysteme mit besonders hohen Strahlqualitäten von 4 mm mrad und besser. Laserline positioniert sich damit als Komplettanbieter für Diodenlaser im blauen Wellenlängenbereich und deckt ein breites Produktspektrum von Systemen mit hoher Fokussierbarkeit bis hin zu Leistungen im Multi-kW-Bereich ab.
WBC Photonics wurde durch ein Management-Buyout der ehemaligen Panasonic-Tochter TeraDiode gegründet und produziert Hochleistungsdiodenlaser im NIR- und blauen Wellenlängenbereich. Die hohe Strahlqualität der Lasersysteme wird durch emitterbasierte Wellenlängen-Strahlenbündelung (Wavelength Beam Combining) erreicht. Mit der Akquisition erschließt Laserline neue Zielmärkte. Die hohe Fokussierbarkeit ist zum Beispiel für Anwendungen im Bereich des Schweißens und Schneidens sowie in der additiven Fertigung wichtig.
„Die Übernahme von WBC Photonics ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zum weltweit führenden Anbieter von blauen Diodenlasern. Sie ermöglicht es uns, unseren Kunden noch leistungsfähigere und vielseitigere Lösungen im Bereich der blauen industriellen Diodenlaser anzubieten – von außergewöhnlich hohen Strahlqualitäten bis hin zu weltweit unübertroffenen Hochleistungsklassen“, so Dr. Christoph Ullmann, Geschäftsführer von Laserline.
„Unsere neue Partnerschaft mit Laserline ermöglicht uns den Zugang zu weltweiten Märkten für blaue Hochleistungslaser“, ergänzt Michael Deutsch, CEO von WBC Photonics. „Gemeinsam werden wir zum Weltmarktführer in der blauen Diodenlasertechnologie.“
Blaue Diodenlaser
In der Elektronikfertigung gelten blaue Diodenlaser heute als Schlüsseltechnologie, da sie eine Vielzahl neuer Optionen zur Bearbeitung von Leitermaterialien im Buntmetallbereich erschließen. Licht im blauen Wellenlängenspektrum von 445 nm wird von Kupfer und Kupferlegierungen fünfmal besser absorbiert als Infrarotstrahlung. Zum Aufschmelzen von Bauteiloberflächen wird deshalb weit weniger Energie benötigt als beim Einsatz herkömmlicher Infrarotlaser. Die ersten blauen Diodenlaser ermöglichten dadurch erstmals ein kontrolliertes Wärmeleitschweißen der stark leitenden Buntmetalle Kupfer und Gold. Selbst dünnste Kupferbauteile können seither ohne künstliche Materialverstärkung gefügt werden. |